Sonntag, 25. November 2018

Ergänzung zu unserer Hausplanung - Barrierefreiheit


Was bisher vielleicht ein bisschen zu kurz gekommen ist, ist die eigentliche Aufteilung des Hauses und die Barrierefreiheit, die den Neubau auszeichnet. Unser Haus ist aufgrund des kleinen Grundstücks schon speziell. Wir haben gedacht, dass es dennoch vielleicht für den einen oder anderen interessant sein könnte, wie die Raumaufteilung ausschaut.

Erdgeschoss



Aus dem gemauerten Carport ist im Rahmen der Ausführungsplanung doch eine geschlossene Garage mit Sektionaltor geworden. Der abgetrennte Abstellraum ist entfallen, damit die Garage innen insgesamt größer wird. Beim Tor haben wir darauf geachtet, dass dieses ausreichend hoch ist, so dass wir später ggf. mit einem Kleinbus o.ä., der auch einen Rollstuhl transportieren kann, in die Garage fahren können. Der Zugang von der Garage zum Haus ist ebenerdig und die FH-Tür hat eine lichte Breite von rd. 1 m, so dass ein Rollstuhl hier gut durchfahren kann. Sämtliche Innentüren sind ebenfalls rd. 1 m breit. Der Flur ist insgesamt ausreichend breit, so dass ein Rollstuhl hier an mehreren Stellen gut drehen kann. Besonders wichtig war, dass auch die Kinderzimmer (Raum 1 und 2) ausreichend groß für ein Pflegebett und den Rollstuhl sind. Ebenso wichtig war die Barrierefreiheit im Bad. Die Aufteilung der Sanitärmöbel wurde in der Ausführungsplanung zwar noch angepasst, am „Dreh- und Angelpunkt“ des Bades, dem Rollstuhlwendekreis, hat sich aber nichts geändert. Auch die ebenerdige Dusche ist so groß, dass hier ein Duschrollstuhl ausreichend Platz hat. Wir haben uns trotz der Tatsache, dass Duchenne im weiteren Verlauf auch zum Verlust der Kraft in Armen und Händen führt, dazu entschieden, ein (elektrisch) höhenverstellbares Waschbecken sowie eine entsprechende Toilette auszuwählen. Wir hoffen sehr, Magnus damit zumindest noch einige Zeit ein möglichst selbstbestimmtes Leben ermöglichen zu können. Neben dem Treppenhaus ist der Schacht für den Fahrstuhl, den wir später evtl. mal nachrüsten wollen, vorgesehen. In den Betondecken des EG und OG sind bereits entsprechende Aussparungen vorhanden. Diese werden bis zu einer möglichen Nachrüstung mit Holz verschalt und der Estrich inkl. Fliesen wird hier einfach durchlaufen. Damit könnten wir später diesen Bereich relativ einfach rausnehmen und den Fahrstuhl einbauen lassen. Wir müssen noch darauf achten, dass vom Elektriker Leerrohre etc. für die Stromversorgung des Fahrstuhls gelegt werden. Bis dahin wollen wir den Fahrstuhlbereich als Abstellfläche nutzen. Ein Rollstuhl o.ä. könnte hier gut abgestellt werden. Den Koch-/Ess- und Wohnbereich haben wir extra möglichst offen gestaltet, damit nicht unnötig Türen geöffnet werden müssen. Eigentlich sind wir große Freunde einer Wohnküche und „Küchenmenschen“, doch wir werden uns hier bestimmt einfinden. Die Architektin hatte die gute Idee, dass im Durchgang Wohnen Kochen/Essen ein Sturz eingezogen wird, so dass hier ggf. mal eine Schiebetür eingebaut werden kann. Der Gedanke dahinter ist, dass man so bei Bedarf (Besuch der Kinder o.ä.) den Wohnbereich doch relativ einfach mal vom Koch-/Essbereich trennen kann. Sehr gut gefallen hat uns auch, dass die Architektin eine kleine aber feine Abstellkammer neben dem Kochbereich eingeplant hat. Hier kann man dann doch mal Getränkekisten, einen Staubsauger oder Lebensmittel lagern, ohne immer in den HWR im Keller laufen zu müssen. Noch kurz zur Hauseingangstür und der Fenstertür zum Garten. Die Türschwelle der Eingangstür hat eine Magnetschwelle und ist damit barrierefrei und die Fenstertür zum Garten wird eine flache Türschwelle haben und damit ebenfalls barrierefrei sein. Für eine möglichst gute und blendfreie Ausleuchtung der Verkehrswege (Flure) haben wir uns für Deckenspots entschieden. Auch in den Bädern und im Koch-/Essbereich sind Spots als Grundbeleuchtung vorgesehen.

Obergeschoss



Wie an anderer Stelle bereits geschrieben, ist auch das Obergeschoss barrierefrei gestaltet und die Innentüren sind hier auch jeweils rd. 1 m breit. Genauso wie im EG sind hier im Flur- und Badbereich Wendekreise für einen Rollstuhl vorgesehen. Auch die Räume 1 und 2 sind so ausgelegt, dass hier ein Pflegebett und Rollstuhl Platz finden würden. Damit könnten wir bei Bedarf, wenn die Kinder älter werden, die Räume noch tauschen (die bereits beschriebene „multifunktionale Nutzungsmöglichkeit“ des Hauses). Grundsätzlich ist der Raum 2 als unser Arbeitszimmer vorgesehen und der Raum 1 als Gästezimmer und später für eine Assistenz für Magnus. Lediglich der Zugang zum Balkon ist nicht ohne weiteres barrierefrei, da es hier außen einen Versatz gibt. Diesen könnte man jedoch mit einer (mobilen) Rampe ebenfalls mit einem Rollstuhl nutzen.


Last but not least, der Keller


 
Im (Teil-)Keller haben wir, damit im EG ausreichend Fläche für die Kinderzimmer, das Bad, den Wohnbereich und die Verkehrsflächen bleibt, den HWR/Technikraum vorgesehen. Damit wird die gesamte Haustechnik im Keller untergebracht und benötigt keinen Platz im EG. Der Zugang zum Keller wäre nur über eine später evtl. folgende Fahrstuhlnachrüstung barrierefrei. Wir haben hier vorerst entschieden, dass ein barrierefreier Zugang zum Keller, der neben der Haustechnik insbesondere zum Wäschetrocknen und als Abstellfläche genutzt werden soll, nicht zwingend notwendig ist.

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