Wir sind Eltern von 2 Jungs und
unser zweiter Sohn Magnus (2 Jahre alt) leidet an der schweren und unheilbaren
Erkrankung Muskeldystrophie vom Typ „Duchenne“. Duchenne ist eine seltene und tödlich verlaufende
Krankheit oder wie es medizinisch heißt, eine lebensverkürzende Erkrankung. Weltweit ist etwa einer von 5.000 Jungen hiervon betroffen.
Leider gibt es keine Therapie und keine Heilung für diese Erkrankung. Alle Muskeln im Körper der betroffenen Jungen werden nach und
nach unwiderruflich zerstört. Das hat zur Folge, dass viele Jungen bereits
zwischen 4 – 8 Jahren keine Treppen mehr laufen und nicht mehr selbständig
aufstehen können. Im weiteren Verlauf sind die Jungen auf einen Rollstuhl
und später auch auf umfassende Pflege inkl. Beatmung angewiesen. Die betroffenen
Jungen versterben tendenziell im frühen Erwachsenenalter, wobei einige Jungen
auch schon vor Beginn der Pubertät sterben.
Unser jetziges Haus, das wir vor rd.
10 Jahren gebaut haben, ist leider nicht ausreichend
behindertengerecht umbaubar. Wir haben uns daher gemeinsam mit unserer Familie,
die uns in allen Belangen sehr unterstützt und ohne deren Hilfe wir das Haus
nicht bauen könnten, dafür entschieden, ein neues barrierefreies zu Hause zu
bauen.
Mit unserem Baublog möchten wir die Krankheit „Duchenne“ bekannter machen und natürlich insbesondere über den Bau
eines behindertengerechten Einfamilienhauses berichten.
Nach langer intensiver und schwieriger Planung, der Suche nach einem Grundstück, bei der uns auch viele liebe Menschen
unterstützt und beraten haben, hat nun der Bau des Hauses Mitte September 2018 mit
den Erdarbeiten für den (Teil-)Keller begonnen.
Bis es soweit war, mussten wir mit
der fertigen Planung natürlich vorab einen passenden Bauträger finden und unser
Baubudget „festzurren“. Nach vielen Gesprächen mit diversen Bauträgern haben
wir uns am Ende für die Firma Tönjes und Meichsner entschieden. Für uns auf dem Papier das beste „Gesamtpaket“. Ausschlaggebend war für uns am
Ende nicht der maximal günstigste Preis, sondern unsere Erwartung und Hoffnung,
mit einem großen und renommierten Bauträger eine problemlose Bauphase und
natürlich insbesondere eine solide Bauausführung zu erhalten.
Auf letzteres setzen wir nach wie
vor, aber problemlos ist leider etwas anderes. Ohne vorgreifen zu wollen, unser
erster Hausbau, der auch schon viele, zum Glück am Ende immer lösbare Probleme
mit sich gebracht hat, war, salopp gesagt, ein Spaziergang gegenüber dem jetzigen
Hausbau.
Damit die Bauqualität nicht (weiter)
unter den Wechseln der Bauleitung leidet, haben wir uns nun doch dafür
entschieden, den Bauverlauf von einem Bausachverständigen begleiten zu lassen. Wir
hatten ehrlich gesagt gedacht, dass wir hierauf, wie bei unserem ersten Bau, verzichten
könnten.
Die Probleme fingen bereits damit
an, dass die von uns Mitte Juni bei der Firma Tönjes und Meichsner
eingereichten Anträge für Baustrom und –wasser nicht an die Versorger
weitergeleitet wurden. Kurz vor Beginn der Erdarbeiten erreichte uns eine
Nachricht vom damaligen Bauleiter, wo denn nun Baustrom und –wasser blieben,
man würde es benötigen. Da waren bereits knapp 3 Monate verstrichen. Was soll
man dazu sagen? Wir haben dann bei den Versorgern angerufen und darum gebeten,
möglichst schnell die Anschlüsse zu legen. Diese haben aber natürlich nicht
darauf gewartet, nun sofort aufzuspringen und für unseren Hausbau tätig
zu werden. Am Ende sind die Anschlüsse für Baustrom und –wasser erst in der 44.
KW (29.10. – 01.11.2018) erstellt worden. Ohne einen hilfsbereiten Nachbarn,
der Strom und Wasser zur Verfügung gestellt hat, wäre außer den Erdarbeiten bis
heute wohl nicht viel passiert. Dieses und viele weitere große und kleine Probleme u.a. mit der Entwässerung (SWK und RWK) haben uns bisher begleitet. Einige der plötzlich aufgetretenen und zwischenzeitlich gelösten Probleme haben immer wieder das gesamte Bauvorhaben fraglich gemacht. Das wäre für uns zu diesem Zeitpunkt fatal gewesen, da wir das Grundstück gekauft und unser Haus verkauft hatten. Das hat uns schon viel Kraft und Nerven gekostet. Da jeder Hausbau auch immer Abenteuer ist, warten sicherlich noch diverse "Überraschungen" auf uns. Vielleicht ja auch mal positive ;-).
Diese Woche (44. KW) haben wir
auch unseren dritten Bauleiter bei einem Ortstermin kennengelernt. Wir hoffen,
dass uns dieser nun bis zum Ende der Bauphase erhalten bleibt. Nachdem wir rd.
3 Wochen keinen direkten Ansprechpartner hatten und Mails und Anrufe ins „Leere
gelaufen“ sind, konnten wir nun die bereits entstandenen Probleme ansprechen. „Unglücklich“
war in dieser Phase auch, dass wir keine Ahnung hatten, wie der Terminplan für
die weiteren Arbeiten ausschaut. Wir hätten z.B. gerne die Nachbarn informiert,
da deren Einfahrt aufgrund der Zufahrtssituation regelmäßig blockiert werden
muss.
Die meisten der entstandenen
Probleme dürften lösbar sein, trotzdem ärgerlich, dass diese mangels Bauleiter erst
von uns bemerkt wurden. Im barrierefreien Bad fehlt im Duschbereich die Bohrung
für einen Deckenspot. Gerade hier wollten wir etwas „Licht“ haben. Dieser muss
nun nachträglich gebohrt und unterhalb des Estrichs verkabelt werden. In einem
Kellerraum fehlt die Bohrung für die Lüftungsanlage, kann auch nachträglich gesetzt
werden. Und die Platzierung eines Lichtauslasses in der Betondecke EG im Eingangsbereich passt
nicht. Gespannt sind wir aber, ob das im Streifenfundament der Garage falsch
gesetzte Fallrohr für das Niederschlagswasser noch korrigiert werden kann. Sollte
es keine Lösung geben, würden wir hier fest eingeplanten Stellplatz für Regale
etc. verlieren.
Was uns auch sehr überrascht hat,
ist, dass wir über notwendige Zusatzarbeiten bzw. deren Kosten im Vorfeld nicht
richtig informiert wurden. So waren wir bisher zweimal böse überrascht, als wir
Post von TM Bau im Briefkasten hatten. Die beiden Rechnungen wiesen Kostensteigerungen
gegenüber den vorher übersandten Kostenvoranschlägen von über 200 % aus. So
kann man nicht zusammen arbeiten. Seit inzwischen über einem Monat versuchen
wir hier eine Klärung zu erreichen. Toleranzen sind selbstverständlich, aber
nicht in diesem Maße. Bei vorheriger Kenntnis dieser erheblichen Mehrkosten, die unser
Budget auch nicht beinhaltet, hätten wir ggf. einen anderen Bauträger
ausgewählt, bei dem diese Leistungen inkludiert gewesen wären.
Nun steht der „halbe“ Rohbau. Wir
wollen die „Flinte nicht ins Korn“ werfen und setzen auf Klärung und eine gute
weitere Zusammenarbeit mit TM Bau.
Am kommenden Montag (05.11.2018) soll lt. Bauleiter
der Dachstuhl gerichtet werden. Wir sind gespannt und werden weiter berichten.
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